10 Fragen zu Büchern oder Trügt die Erinnerung?

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Das erste Buch, das du bewusst gelesen hast?

Ich erinnere mich nicht.
Was ich weiß, ist, dass ich als Kind alle verfügbaren Pferdebücher las, etliches aus dem Schneider Verlag, Erich Kästner, fast alles aus der Bibliothek ausgeliehen, und irgendwann auch die Bücher meines älteren Bruders, wie etwa Karl May, allerdings nur die Bände die nicht im Wilden Westen spielten (wahrscheinlich wegen des Wunderpferdes „Rih“).

Das Buch, das Deine Jugend begleitete?

Da es in meiner Familie keine Bücher gab, lesen nicht angesagt war, war ich dankbar über das, was mir im Deutschunterricht angetragen wurde. Für mich war jede Schullektüre eine Offenbarung, während sie für viele ja bekanntlich eine Qual war und abschreckend wirkte. Für mich waren sie immer Anregung und entdeckenswertes Neuland.

Prägend waren außerdem vor allem Michael Endes „Die unendliche Geschichte“ von Remarque „Im Westen nichts Neues“ Lyrik und „Siddartha“ von Hermann Hesse.

Das Buch, das Dich zur Leserin/zum Leser machte?

Antonio Skármeta: Mit brennender Geduld
und
Fruttero/Lucentini: Der Liebhaber ohne festen Wohnsitz
und
Thomas Nagel: Was bedeutet das alles?

Das Buch, das Du am häufigsten gelesen hast?

Gesammelte Gedichte von Hilde Domin,
Kafkas „Die Verwandlung“, E. T. A. Hoffmanns „Der Sandmann“ und
Pessoas „Buch der Unruhe“

Das Buch, das Dir am wichtigsten ist?

Es ist nicht ein Einziges aber allen voran Goethes „Faust“, weil es wirklich alles beinhaltet, was das Leben ausmacht, auch heute noch.
Doch dann folgt gleich das „Buch der Unruhe“

Das Buch, vor dem Du einen riesigen Respekt bzw. Bammel hast?

Bücher von Thomas Pynchon,  Arno Schmidt

Das Buch, das Deiner Meinung nach am meisten überschätzt wird?

Harry Potter

Das Buch, das Du unbedingt noch lesen willst – wenn da einmal Zeit wäre?

Wie könnte es anders sein: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit von Proust
und
Dantes „Göttliche Komödie“

Das Buch, das Dir am meisten Angst macht?

Mir machen die meisten Bücher Angst, die auf der Bestsellerliste stehen … vor allem die, die unter die sogenannte Kategorie `Frauenbücher`fallen.

Ansonsten fühle ich mich bei E.T.A. Hoffmann oder Edgar Alan Poe mitunter unbehaglich

Das Buch, das Du gern selbst geschrieben hättest?

Das Buch wird noch geschrieben … es wird ein Lyrikband, ich arbeite dran.
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Die Fragen stellte Birgit von Sätze & Schätze bereits vor geraumer Zeit. Nun wurden sie von vielen Buchbloggern noch einmal aufgegriffen. Und wie bisher fast alle sagten, braucht man mehr Zeit dafür, als man zunächst meint, ist es doch ein Eintauchen in die Vergangenheit, verbunden mit Erinnerungen, die über die Lektüre weit hinaus reichen.
Was davon richtig erinnert ist, was wahr ist, wer weiß das schon …

Vor einiger Zeit stellte Buchblogger Sandro Abbate auch die Frage „Warum ich lese“ in den Bloggerraum. Aus diesen Antworten wird sogar ein Buch entstehen. Meine Antwort gibt es hier.

14 Gedanken zu “10 Fragen zu Büchern oder Trügt die Erinnerung?

  1. Liebe Marina,
    feine Einblicke – mit Skarmetas „Brennender Geduld“ verbindet mich auch viel …Du erinnerst an Bücher, die mir auch wichtig waren und sind.
    Und ich sehe schon einen Lesekreis „pensionierter“ Buchbloggerinnen und Buchblogger vor mir, die gemeinsam Proust lesen 🙂
    Auf Deinen Lyrikband freue ich mich sehr!
    Liebe Grüße, Birgit

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    • Liebe Birgit,

      auf den Lesekreis freue ich mich – vielleicht können wir gleich eine Buchblogger-Alten-WG draus machen, mit einer großen Bibliothek. Das wäre schön!
      Ja und für meinen Lyrikband muss ich halt irgendwann einen Verleger finden …
      Viele Grüße gen Süden!

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  2. Liebe Marina, ich drücke mich ja erfolgreich vor der Beantwortung der Fragen – ich kann es einfach nicht. Die erste Frage hätte ich ähnlich beantwortet, wie Du. Allerdings beim meist überschätzten Buch Harry Potter – da kann ich nur sagen: nein. Diese Buchreihe ist so gut konzipiert, hat so starke Mädchen- bzw. Frauenfiguren – das kann man nicht überschätzen 😉 Meine bescheidene Meinung. LG, Bri

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      • Liebe Marina, ich wollte Dich damit nicht angreifen 😉 Ich habe die Potter Bücher mehrfach immer wieder gelesen – und erst nach und nach erkannt, wie viel darin steckt. Es sind keine Kinderbücher, überhaupt nicht. Und dass sie in einer Zaubererwelt spielen hat den Grund, dass auch dort Frauen Dinge können, die ihnen sonst aufgrund von körperlichen Voraussetzungen vielleicht nicht gelingen, doch gelingen. Das wollte ich bloß noch mal sagen. Klar – es ist ein unglaublicher Hype darum entstanden, aber was neben der Marketingmaschinerie darin steckt ist für mich absolut beeindruckend 😉 Also nix für ungut und Du darfst das natürlich so sehen, ich sehe es eben anders. Und das ist Vielfalt und gut so 😉 Ganz liebe Grüße, Bri

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    • Danke, lieber lz, In der ganzen Zeit während meines Buchhändlerdaseins ist mir aufgrund der Buchvielfalt niemals langweilig geworden … und ich konnte sammeln, was es jetzt zu lesen gilt.

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  3. Sehr interessante Antworten! Je mehr ich dieses modifzierte Blogstöckchen überall im Internet verfolge, desto mehr überlege ich, ob ich die Fragen nicht auch beantworten sollte. Falls ich das tue, dann hat dieser Beitrag den Ausschlag gegeben!

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  4. sehr interessante Einblicke gibst du da, liebe Marina. Ich erkenne mich auch in einigen wieder. So die Pferdebücher, Pynchon und auch was Harry Potter betrifft. Ich konnte und kann den Hype nicht nachvollziehen. Vielleicht werde ich diesen Fragebogen auch noch ausfüllen. Auf alle Fälle wünsche ich Dir viele Ideen, Fantasie, Kraft sowie Freude an Sprache und dem Schreiben für Deinen eigenen Band. Viele Grüße

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