Es weihnachtet!
Literatur leuchtet wünscht eine himmlische Zeit mit bester Lektüre! Frohes Fest!
Und das letzte Literarische Adventtürchen birgt ein ganz eigenes Leuchten und ich wünsche mir, dass es ankommt, wo es erkannt wird.

Gewachsen
Sonderbar klein sein, morgens,
und am Abend wieder groß
gewachsen in Ringen, an Bäume
gelehnt, baumrindenumfangen
und die Lider sanft geschlossen.
Begleitet vom Pochen im Kopf
ein Wachstumsschub und
das Klopfen eines Spechts.
Vom Verlieren verloren, die Federn
zersaust, aus meinen Haaren hat
einer Vogelnester gebaut. Die alte
Eiche nimmt einen Bienenschwarm auf.
Eine Zeder ragt, unentschieden
zwischen Nadel und Laub, ihre
lederne Rinde streift meine Haut.
Ich höre wie ihr hölzernes Herz klopft.
Ein Stamm wie gedrechselt und
das Grünzeug der Zweige himmelan.
Schon die zartesten sind geübt
im Bergen der Vögel, die Blätter
behutsam wie eine gewölbte Hand.
Ohne zu sehen wachse ich mit,
eine Blindgängerin des Lichts
ziellos im Dienst alter Wälder,
meine Haut, eine Borke aus geronnener Zeit.
©Marina Büttner Text & Tusche 2019
aus dem Manuskript eines womöglich erscheinenden Lyrikbands …
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